Mit diesem Aufkleberbogen erhalten Lichtsignale der Systeme Ks, H/V und Hl eine praxisnahe Beschriftung. Interne Zusatzschilder sorgen für eindeutige Signalnamen, Geschwindigkeitsanzeiger liefern klare Tempoangaben und Mastschilder stellen Grundregeln für besondere Situationen – insbesondere bei Halt oder Störung – nachvollziehbar dar. So entsteht eine realistische, einsteigerfreundliche Darstellung des Vorbildbetriebs.
Interne Zusatzschilder/Signal-Bezeichnungsschilder
Diese kleinen Tafeln fungieren als eindeutige Signalbezeichnungen. Sie stellen sicher, dass im Betrieb exakt bekannt ist, welches Signal gemeint ist – z. B. in Fahrplänen, Meldungen oder Stellwerksanzeigen. Die Tafeln ändern keine Lichtstellung; sie kennzeichnen lediglich die Identität des Signals.
In Bahnhöfen werden Hauptsignale üblicherweise mit Buchstaben oder Buchstaben-Zahlen-Kombinationen bezeichnet. A und F sind für Einfahrsignale geläufig (regional auch A/B/F/G); N und P stehen meist für Ausfahrsignale und erscheinen fast immer mit Gleisnummer, etwa N1 oder P2. Für Zwischen-/Deckungssignale existieren netzabhängige Schemata.
Auf freier Strecke dominieren alphanumerische Bezeichnungen. Kennungen wie „6F33“ verbinden Richtungs- oder Abschnittsangaben mit laufenden Nummern und gewährleisten, dass Block- und Streckensignale eindeutig identifiziert werden – unabhängig von bahnhofsspezifischen Buchstabensystemen.
Geschwindigkeitsanzeiger
Geschwindigkeitsanzeiger liefern in Ks, H/V und Hl die Zahlenangabe zur Geschwindigkeit: Im Ks-System steht die Ziffer ergänzend zur Lichtstellung (oft am selben Mast mit Vorsignalfunktion), in H/V und Hl präzisieren sie die Bildaussagen. Es handelt sich um dreieckige Tafeln mit großer Ziffer oben am Signal. Die Zahl entspricht Zehner-km/h (2=20, 3=30, 6=60 km/h).
Am Hauptsignal – Zs 3 – „ab hier gilt…“
Zs 3 befindet sich am Hauptsignal; die dargestellte Geschwindigkeit gilt ab diesem Punkt, typischerweise durch den anschließenden Weichen-/Abzweigbereich. Der Wert ist fahrwegabhängig und erscheint nur, wenn der jeweilige Fahrweg eingestellt ist.
Als Voranzeiger – Zs 3v – „gleich kommt…“
Zs 3v ist am vorherigen Signal angebracht und kündigt die am nächsten Hauptsignal wirksame Geschwindigkeit an. Er ermöglicht rechtzeitiges Bremsen, erteilt keine eigene Fahrt-Erlaubnis und ist kein Hauptsignal. Wichtig: Zs 3v zeigt denselben Wert wie der spätere Zs 3 – lediglich als Ankündigung (am Vorsignal oder am Hauptsignal mit Vorsignalfunktion).
Wann tauchen sie auf?
Vor allem an Abzweigen, in Weichenstraßen und bei Überleitungen – überall dort, wo der Fahrweg baulich ein reduziertes Tempo erfordert. Bei gerader Durchfahrt kann ein Anzeiger entfallen oder ein höherer Wert erscheinen; bei Abzweigen sind meist niedrigere Zahlen üblich.
Wie lange gilt die Geschwindigkeit?
Einsteigerregel: Die durch Zs 3 angeordnete Geschwindigkeit gilt ab dem Hauptsignal bis zum Ende des betroffenen Abschnitts (z. B. Ende des Weichenbereichs) oder bis eine Folgeschilderung/Signalvorschrift (weitere Zs-/Lf-Tafel, Signal) eine andere Geschwindigkeit vorgibt.
Mastschilder
Mastschilder sind nicht leuchtende Tafeln am Signalschaft. Sie machen Grundregeln sichtbar – insbesondere, wie bei Halt, Störung/Dunkelheit oder besonderen Funktionen zu verfahren ist. Die Regeln gelten systemübergreifend bei Ks-, H/V- und Hl-Signalen.
Weiß-rot-weißes Mastschild
Das weiß-rot-weiße Mastschild stellt klar: Bei Halt findet keine Vorbeifahrt statt. Eine Vorbeifahrt ist nur mit separater Erlaubnis zulässig – etwa durch Ersatzsignal (Zs 1), Vorsichtsignal (Zs 7), Gegengleisfahrt-Ersatzsignal (Zs 8) oder schriftlichen bzw. mündlichen/fernmündlichen Auftrag gemäß Betriebsregeln.
Gelbes Dreieck
Ein zusätzliches gelbes Dreieck am Hauptsignal weist auf Vorsignalfunktion hin. Es ist kein Freifahrtschein: Bei Halt bleibt Halt, solange keine gesonderte Erlaubnis vorliegt. Erfolgt die Vorbeifahrt auf Auftrag, dient das Dreieck als Hinweis – bis zum nächsten Hauptsignal ist so zu fahren, als würde dort „Halt“ erwartet; daher mit besonderer Vorsicht und Bremsbereitschaft.
Mastschilder – ausführlich erklärt
Mastschilder sind Zusatzschilder an Lichtsignalen der Eisenbahn. Sie geben Lokführern Hinweise, ob und unter welchen Bedingungen sie an einem haltzeigenden Signal vorbeifahren dürfen.
| Schild / Aussehen |
Bedeutung (genauer erklärt) |
Weiß-Rot-Weiß (dreieckige Spitze nach oben) |
Dieses Mastschilder findet man an Hauptsignalen.
- Zeigt das Signal Halt, darf nicht einfach vorbeigefahren werden.
- Weiterfahrt ist nur erlaubt, wenn ein Zs 1 (Ersatzsignal), Zs 7 (Vorsichtsignal) oder Zs 8 (Gegengleisfahrt-Ersatzsignal) gegeben wird.
- Alternativ ist ein mündlicher Auftrag oder ein schriftlicher Befehl vom Fahrdienstleiter erforderlich.
- Bei Rangierfahrten ist die Zustimmung des Wärters notwendig.
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| Weiß-Gelb-Weiß-Gelb-Weiß |
Dieses Schild ist an Hauptsignalen zu finden, die im Störungsfall auch ohne Zustimmung passiert werden dürfen.
- Zeigt das Signal Halt und ist der Fahrdienstleiter nicht erreichbar, darf nach kurzem Anhalten ohne Auftrag weitergefahren werden.
- Die Weiterfahrt erfolgt ausschließlich auf Sicht (langsam, jederzeit anhalten können).
- Die Regel gilt nur bis zum nächsten Hauptsignal.
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Weiß-Schwarz-Weiß-Schwarz-Weiß (nur S-Bahn Berlin/Hamburg) |
Dieses Schild wird bei Blocksignalen im dicht befahrenen S-Bahn-Netz genutzt.
- Zeigt das Signal Halt, muss der Zug zunächst anhalten.
- Anschließend darf er ohne Zustimmung des Fahrdienstleiters weiterfahren.
- Die Weiterfahrt erfolgt stets auf Sicht.
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| Rotes Mastschild |
Wird vor allem im Netz der Berliner S-Bahn eingesetzt.
- Ein Zug darf hier nur vorbeifahren, wenn ein schriftlicher oder mündlicher Befehl vorliegt.
- Teilweise gelten auch besondere Zusatzregeln, abhängig vom örtlichen Betriebsverfahren.
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| Weißes Schild mit zwei schwarzen Punkten |
Dieses Schild hat eine Sonderbedeutung:
- Wenn das Signal Halt zeigt, darf nur mit einem Befehl vorbeigefahren werden.
- Zeigt das Signal bestimmte Zusatzlichter (z. B. Kennlicht) oder ist es erloschen, ist das Mastschild ungültig.
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Gelbes Dreieck (Spitze nach unten) |
Dieses Zusatzschild kommt an Signalen vor, die gleichzeitig Haupt- und Vorsignal sind.
- Es gilt nur, wenn der Lokführer mit einem besonderen Auftrag (z. B. schriftlichem Befehl) am haltzeigenden Signal vorbeifährt.
- In diesem Fall muss das nächste Hauptsignal so behandelt werden, als ob es Halt zeigt.
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Die folgende Firma hat das Produkt für ML-Train hergestellt:micron-dynamics, Marius Dege,
(WEEE: DE69511296)